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Aktualisiert: 04.04.2007
Schaub-Lorenz T50 Automatik



Baujahr 1964.

bei ebay ersteigert. Kofferradios haben den Vorteil, dass sie nicht viel Platz wegnehmen..

17.03.2007

Das Kofferradio ist äußerlich in einem guten Zustand, die Skala völlig in Ordnung, das Kunstleder sauber und unbeschädigt. Eine der beiden Antenen ist abgebrochen, das Kunststoffgehäuse hat hinten einen kleinen Riss. Der UKW-Zeiger lässt sich bewegen, der AM-Zeiger nicht.

18.03.2007

Wirklich ergiebig sind die Beiträge im radiomuseum.org: hier findet man neben dem Schaltplan sofort Reparaturhinweise für festsitzenden AM-Drehko und entladener Trockenbatterie der Endstufe. An beidem leidet mein Radio! Die Instandsetzung der Endstufe scheint mir einfacher, deshalb fange ich damit an.
Es ist fast unglaublich, aber die Schaltung enthält eine Batterie zur Erzeugung der Arbeitspunktspannung der Endstufe. Dass die nach 40 Jahren nicht mehr funktioniert, ist nicht verwunderlich. Aus dem radiomuseum übernehme ich die Ersatzschaltung, bestehend aus 2 Dioden und einem Kondensator.
Vorher:

Nachher:

Leider spielt die Endstufe danach immer noch nicht. Der Ruhestrom der Endstufe beträgt 40mA statt der geplanten 8mA. Jetzt ist erstmal ein sorgfältiges Studium des Schaltplans angesagt.

22.03.2007


Die durchgeführten Änderungen/Fehler sind blau gekennzeichnet. Die Batterie wird durch 2 Standard Siliziumdioden und einem Kondensator 1uF ersetzt. Der zu hohe Ruhestrom wird durch einen defekten Transistor verursacht. Nach dem Auslöten kann man ihn am Widerstand von ca. 200Ohm zwischen E und C leicht verhaften. Ich habe noch einen AC153, den ich als Ersatz einlöte.
Danach ist der Ruhestrom richtig, der Lautsprecher aber immer noch lautlos. Mit einem Kopfhörer am C des AF122 und Plus sind Sender hörbar. Das Voltmeter zeigt falsche Spannungen an diesem Transistor und das Nachmessen der Verbindungen ergibt eindeutig die fehlende Verbindung des Übertrageranschlusses B mit Plus. Ein Stück Draht führt sofort zum Erfolg, aus dem Radio erklingen UKW-Sender.
Das war der einfache Teil der Reparatur! Wie im radiomuseum geschildert, können keine AM-Sender abgestimmt werden, da der Drehko festsitzt. Der letzte Reparaturtip lautet: "viel Geduld und viel Glück".
Frühestens im April geht's weiter ...

04.04.2007

Der  AM-Drehko  lässt sich nach Erwärmung mit einem Fön bewegen.  Nach dem Abkühlen ist er jedoch wieder bombenfest. Vorsichtiges Einsprühen mit Service-Spray bringt nichts. Der Drehko muss also ausgebaut und gründlich vom alten Öl befreit werden.
Hierzu wird zunächst der Skalenhintergrund ausgebaut. Alle Schrauben müssen entfernt werden. Seitlich der Tasten befinden sich Schrauben, die nur gelöst werden müssen, das macht später den Einbau etwas einfacher. Der linke Regler kann drin bleiben, es reicht, die Schraube durch die Achse von der Rückseite zu lösen. Vertrackt ist der am rechten Regler eingebaute Umschalter: die Drähte müssen von der Platine abgelötet werden. Leider bricht der Schalthebel ab. Die Skalenseile lasse ich auf den Rollen, die Zeiger können mühsam durch die Plastikplatte gezwängt werden.

06.04.2007

Zum Ausbau des AM-Drehkos finde ich keine Anleitung. Also mit mechanischem Grundverständnis rausfinden, wo er angeschraubt ist und die Schrauben der Reihe nach entfernen. Hierbei baue ich aber mehr ab als notwendig, das weiß man dann hinterher. Hier die Anleitung für den direkten Weg:
1) Skalenseil mit Klebeband am Rad sichern, danach die beiden Madenschrauben der Welle lösen.
2) Die beiden Drähte am Drehko ablöten. Anschließend die 3 Anschlüsse am hinteren Ende vom Trimmer ablöten. Der Trimmer kann dran bleiben.
3) der Drehko ist mit 3 Schrauben am Chasis befestigt, siehe Bild:

Der Drehko kann dann nach hinten weggezogen werden.

4) Ausbau der Antriebswelle durch Lösen der 3 Schrauben auf der Vorderseite. Danach muss die festsitzende Welle aus der Buchse geholt werden: erst in Lösungsmittel legen (Terpentin, Petroleum), dann mit Stahlwolle den vorderen Teil der Welle glätten, bis die Welle durchpasst. Erwärmung mit Fön erleichtert den Ausbau.

5) Welle gängig machen. Am besten in Akkuschrauber einspannen und mit Stahlwolle polieren bis sie problemlos in die Buchse geht. Mit ganz wenig Fett endgültig einsetzen und Antrieb wieder einbauen. Evtl. muss vorher der Rotor ggü. dem Zahnrad mit vorsichtiger Gewalt gedreht werden, um den Verstellbereich von fast 180° zu erreichen. Das Zahnrad besteht aus 2 Hälften, die mit einer Feder gegeneinander verspannt werden. Die längere der 3 Schrauben bildet auch die Anschläge für den Drehbereich des Drehkos. Vor dem Einbau ist es ratsam, beide Kondensatoren auf evtl. Plattenschluss nachzumessen.
6) Drehko wieder einbauen.